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STÄDTEBAU KIRCHÄCKER II

Eisenstadt ist mit seinen ca. 15.700 Einwohnern die kleinste Landeshauptstadt Österreichs und verfügt trotz ihrer überschaubaren Größe über eine vielfältige städtebauliche Struktur, die sowohl durch geplante Intervention als auch heterogene Bauaktivität geprägt wird. Historische, kompakte Stadtteile und deren Typologie ruralen Ursprungs stehen urbanen Bauformen junger Siedlungsareale sowie progressiven Streusiedlungen gegenüber. Mit der Einführung des Stadtentwicklungsplans 2030 wurden unterschiedliche Stadtareale untersucht, deren Charakteristika benannt und in Folge kategorisch behandelt. Das Ergebnis sind Untersuchungszonen, die auf Grundlage einer interdisziplinären Analyse u.a. städtebauliche Leitbilder zum Inhalt haben und so einen positiven Beitrag zur Stadtentwicklung Eisenstadts leisten sollen.

Zu Beginn der Planungsaufgabe stand ein erforderlicher städtebaulicher Lösungsansatz, der im Rahmen eines kooperativen Planungsverfahrens erarbeitet werden sollte. Von der Stadtbaudirektion moderiert und Architekt:innen, Landschaftsplaner:innen und Fachkonsulent:innen entwickelt, kam ein städtebauliches Entwicklungskonzept zur Anwendung, das maßgebliche Qualitätskriterien festschrieb und die Grundlage für alle folgenden Planungsagenden sämtlicher Bauvorhaben im Gebiet Kirchäcker bilden sollte. Das Herzstück der folgenden Stadterweiterung bildet ein öffentlicher Park, der als bespielter Erholungsraum umliegende Wohnquartiere aufwertet und um einen öffentlichen Platz sowie eine 22 Meter breite Allee, welche als „Nahtstelle“ zum bestehenden Siedlungskörper des besagten Stadtteils fungiert, erweitert wird.

Die Zielsetzung dieses interdisziplinären kooperativen Planungsverfahrens ist es, eine nachhaltige Stadtplanung in Hinblick auf die langfristige Sicherung von eigens definierten Qualitätsparametern unter Einbezug des STEP 2030 zu ermöglichen. Aspekte wie maßvolle Dichte, Vielfalt und Mix als Attribute einer lebendigen Stadt der sozialen und kulturellen Interaktion, Grünräume zum Zweck der Naherholung und des sozio-ökologischen Mehrwerts, stehen dabei im Vordergrund. Ebenso gilt es, eine aktive Nutzung der Räume bei örtlicher und zeitlicher Auslastung des Angebots zu forcieren und zeitgemäße Mobilitätskonzepte zu erarbeiten.

In Hinblick auf die städtebauliche Entwicklung der Umgebung wird ein Konzept erarbeitet, dass auf etwaige Defizite und Fehlentwicklungen in der Vergangenheit Bezug nimmt und bislang ungenützte Potentiale thematisiert. Als Herzstück resultiert eine öffentliche Parkanlage, die quartierübergreifend zu einer Aufwertung des gesamten Stadtteils beiträgt. Darauf aufbauend wird eine Quartierbildung formuliert, die den städtischen Anforderungen unserer Zeit gerecht wird und mit Ihrer Umgebung kompatibel bleibt. Letztendlich wird die Objektplanung in enger Abstimmung mit den genannten Rahmenbedingungen vorgenommen, um eine erfolgreiche Umsetzung gewährleisten zu können.